Am nächsten Morgen hieß es erst mal die müden Knochen ausruhen lassen. Also haben wir bis nachmittags gechillt und gegen 14 Uhr Giovanna wieder zum Busbahnhof nach Waioru gefahren, die zieht nun alleine weiter. Wir genehmigten uns ein Käffchen im National Army Museum Te Mata Toa und setzten danach Philip im airbnb ab, weil er sich noch ein wenig ausruhen wollte.


Jens und ich fanden auf der komootApp einen 7 km langen Wander-/Radweg zu einem alten Viadukt. Der Weg wurde in den frühen 1900er Jahren gebaut, um Passagiere mit einem Pferdebus zu befördern. Die gepflasterte Strecke wurde mit der Fertigstellung der Bahn überflüssig und verlor die nächsten 100 Jahre an den Wald. Nach seiner Wiederentdeckung und Restaurierung ab 2002 hat die Ohakune Old Coach Road bei Radfahrern und Wanderern wieder an Popularität gewonnen. Ihre Vielfalt, die reiche Geschichte, die entlang der Route erzählt wird und die einzigartige Gelegenheit, über das beeindruckende Hapuawhenua-Viadukt zu laufen, hat auch uns beeindruckt. In den frühen 1900er Jahren war es die größte gebogene Holzbahnbrücke der Welt.

Der Weg führte wieder durch herrlichen Wald aus Riesenfarnen und einigen Mammutbäumen.





Nach einem schnellen Einkauf gab es Abendessen und anschließend wurde Matrix (auf Englisch, was sonst) auf der Couch genossen, während draußen die Sonne unterging.

Nach dem Frühstück und einem letzten Blick zum Mount Ruapehu stand am nächsten Morgen auch schon das Putzteam vor der Tür. Jens und Philip sind ins nächste Örtchen tanken (was sonst?) gefahren und ich habe schnell unter Ausnutzung des vorhandenen WLANs auf der Terrasse noch ein paar Diktate erledigt. Danach ging es dann über unzählige Schaf- und Kuhweiden Richtung Napier. Das Wetter sollte stabil bleiben und so hatten wir die Routenplanung nochmal geändert und steuerten die Ostküste an, 180 km waren zurückzulegen.
Die Landschaft änderte sich ständig, es ging auf und ab, von Meereshöhe auf über 1000 m hinauf. Von einer Baustelle ging`s zur nächsten, von einer Serpentine in die nächste.






Unterwegs gab`s einige Fotostopps, u.a. an der Springvale Suspension Bridge.



Beim Blick ins glasklare Wasser fiel auf, dass dort Irgendetwas liegt. Genaueres konnte man aber nicht erkennen. Also hat Philip sich kurz entschlossen aus seinen Klamotten geschält und ist in den eiskalten Fluss gelaufen: es war eine Foto-Drohne! Und keine schlechte! Die bekommen wir bestimmt trotz des Drecks wieder zum Laufen bzw. Fliegen.


On the road again kamen wir schon nach kurzer Zeit an einer Schafweide vorbei, auf der gerade mächtig was los war. Die Schafe wurden von den Hunden zusammengetrieben und bei den jungen Schafen wurde der Schwanz kupiert, gleichzeitig wurden sie markiert.


Einer der Farmer, ein Maori mit Gesichtstätowierung, kam auf uns zu, wedelte mit etlichen Schafschwänzen und redete auf uns ein. Wir konnten ihn überzeugen, dass wir 10 Schafschwänze nicht wirklich gebrauchen können und so verblieb es bei Einem als Geschenk. Er erklärte uns auf Englisch, wie wir diesen weiterverarbeiten sollten (verstanden haben wir aber leider nichts).

Auch für die Kuhherden schien es ein interessantes Spektakel zu sein, denn auch diese liefen zusammen um zuzusehen.

In Hastings hatten bei unserer Ankunft kurz vor 5 Uhr am Nachmittag etliche der Restaurants schon geschlossen oder noch nicht geöffnet, wir hatten Glück und fanden Platz im Funbuns Asian Streetfood. Oberlecker!

Viel zu sehen gab es für uns in Hastings sonst nicht. Die Gegend in und um Hastings besitzt ein mildes und sonniges Klima mit durchschnittlich über 2200 Sonnenstunden pro Jahr. Der jährliche Niederschlag beträgt nur 800 mm. Hastings gehört zu den wärmsten Städten Neuseelands und hat mit der durchschnittlichen Januar-Temperatur von 26 °C die höchste ganz Neuseelands.


Und dann ging’s ab auf einen kostenlosen Stellplatz direkt am Meer, wo wir wieder einen absoluten Traumplatz ergatterten.

Abends gab es noch eine Runde Matrix auf dem PC und dann fielen wir in tiefen Schlaf.