Nun hieß es Abschied nehmen vom airbnb und der Katze Ginger.

Weil uns die Redwoods (Mammutbäume) am Abend schon so fasziniert hatten, wollten wir diese gerne noch mal bei Tageslicht sehen und fuhren also nochmal zurück und machten einen kurzen Spaziergang unter diesen herrlichen Bäumen und Farnen.
Der eigentlich an der Nordwestküste Amerikas heimische botanische Name „Sequoia semperviren“ wurde zu Ehren eines Cherokee-Mischlingshäuptlings Seqoyah gegeben. Der gebräuchliche Name Redwood leitet sich vom Kernholz des Baumes ab, das eine helle kirschrote Farbe hat und an der Luft bis zu Nussbraun nachdunkelt.
Erst 1901 wurden die Redwoods in Rotorua angepflanzt, sind also echt noch jung. Sie mögen geschützte Standorte in tiefen, fruchtbaren, gut durchlässigen Böden mit gleichmäßigem Niederschlag. Sie vertragen keinen Frost und wachsen an rauen Standorten sehr langsam. Die Rinde fungiert als korkartige Schicht, die den inneren Stamm des Baumes schützt und es ihm ermöglicht, mehrere Monate nach einem Brand Triebe durch die abgestorbene äußere Schicht hindurch zu bilden.


Und dann stand etwas auf dem Programm, dass man in Neuseeland einfach besichtigt haben MUSS: Hobbiton in Matamata. Schließlich war hier DER Drehort von Tolkins „Herr der Ringe“ und „Der kleine Hobbit“. Wir hatten mal wieder Glück und konnten schon nach 20 Minuten an einer geführten Tour teilnehmen, also schnell noch die Mägen im Hobbit-Cafe gefüllt und los ging’s. Die Tour begann mit einer Fahrt durch die malerische, 1.250 Hektar große Schaffarm mit spektakulärer Aussicht auf die Kaimai Ranges. Wir erblickten Beutelsend, wo die Abenteuer von Frodo und Bilbo begannen. Wir wandelten zwischen den Hobbithöhlen und besuchten das Green Dragon Inn, die Mühle und den Party Tree. Sogar Schirme gab`s zum Ausleihen, aber der Wettergott meinte es größtenteils gut und verschonte uns mit Nässe von oben.

Unser Tourguide hieß Anne. Die kam aus Dänemark und sprach ein hervorragendes Englisch, dass sogar Jens und ich die fesselnden Geschichten über die Entstehung von Hobbiton verstanden. Sie hatte einen Neuseeländer kennengelernt und nach einigem Hin und Her lebt sie nun in Neuseeland.
Ein tolles Erlebnis, selbst wenn man -wie ich- vorher skeptisch ist.
Wo wir die heutige Nacht verbringen wollten, hatten wir noch nicht entschieden und fuhren einfach, solange wir wollten.

Letzten Endes sind wir dann in Tairua gelandet. Dort haben wir die oberleckerste Pizza ever verspeist, es gab an diesem Tag das Sonderangebot: jede Pizza für 15 Neuseeland Dollar (ca. 8,50 €).

Auf booking.com fand sich ein gutes Angebot im Tairua Shores Motel, also schnell buchen, online bezahlen und hinfahren. Dort standen wir aber vor verschlossenen Türen … die Rezeption war geschlossen. Und Keiner zu sehen weit und breit. Wir drücken entschlossen auf einen der Klingelknöpfe und ein älterer kleiner chinesischer Herr erschienen. Der wiederum sprach (natürlich) kein Deutsch und leider (sehr merkwürdig) auch kein Englisch. Wir versuchten also ihm mit Händen und Füßen und einer ÜbersetzungsApp zu erklären, dass wir ein Zimmer gebucht (und bezahlt!) hätten. Er griff nach etlichen „Diskussionen“ zum Telefon und versuchte, irgendjemanden zu erreichen, allerdings ohne Erfolg.
Wir zeigten ihm auf unserem Handy die Bestätigungsmail mit Fotos für das von uns gebuchte Zimmer. Er lief daraufhin alle Zimmer ab und öffnete einfach eine (unverschlossene) Tür und bat uns, nochmal zu warten. Unsere Laune sank so langsam. Er gab uns zu verstehen, dass er nochmals telefonieren wolle. Und nach weiteren 10 Minuten ließ er uns einfach kommentarlos in eines der Zimmer.

Ein schönes kleines Motel, leider konnten wir den Außenbereich hinter dem Zimmer mit Grill und Liegen nicht nutzen, da es wieder anfing zu regnen. Es gab also nur noch einen kurzen Abendspaziergang und dann war auch dieser Tag Geschichte.