Hallo liebe Leser,
ich freue mich, euch wieder von meinen Erlebnissen hier in Neuseeland zu berichten. Meine Reise steckt voller Herausforderungen und spannender Erfahrungen, die ich gerne mit euch teilen möchte. In den letzten Tagen habe ich mich mit der notwendigen Bürokratie und den alltäglichen Besorgungen auseinandergesetzt, die zu einer solchen Reise gehören.
Bürokratie und Organisationspapierkram sind unvermeidlich, wenn man sich auf so ein Abenteuer begibt. Ich besuchte Spark, einen Netzanbieter, um mir eine SIM-Karte zu besorgen. Da das neuseeländische Netz auf der Südinsel nicht bei jedem Netzanbieter besonders gut funktioniert, entschied ich mich für den besser abdeckenden, jedoch teureren Vertrag bei Spark. Allgemein kosten die Handyverträge hier mehr als in Deutschland. Ich entschied mich für eine E-SIM. Diese elektronische SIM-Karte ermöglicht es mir, sowohl meine deutsche Nummer beizubehalten als auch das neuseeländische Netz zu nutzen, weil die E-SIM virtuell agiert und nicht in dein Telefon eingesetzt werden muss. Eine große Erleichterung in dieser Verbindung und gleichzeitig auch super praktisch, da ich nun endlich unterwegs online navigieren kann. Die E-SIM wird mir dann als „P“ Kästchen oben links angezeigt. Meine deutsche SIM Karte als „S“ und sekundär benannt, spielt jetzt keine Rolle mehr.
In Neuseeland angekommen war es Zeit, sich in das Land und die Kultur einzuleben. In den vergleichsweise großen Einkaufszentren fühlte ich mich fast wie zu Hause, besonders als ich mir in einem Starbucks eine „Christchurch Tasse“ holte. Dabei fiel mir auf, dass die Neuseeländer trotz des kühlen Wetters oft in kurzer Kleidung unterwegs sind. Im Winter, der hier gerade herrscht, tragen die meisten trotzdem bei 4° C kurze Hosen und haben damit ein ganz anderes Wärmeempfinden als wir Deutschen.
Natürlich musste ich mich auch um meinen Van kümmern. Ich ging zum Post Office, das hier nicht nur Bankgeschäfte und Sendungsverfolgungen abwickelt, sondern auch Auto-Ummeldungen ermöglicht. Fabi hatte gute Vorabeit geleistet, indem er das Auto bereits beim Post Office als verkauft melden lies, so konnte ich den Van offiziell auf mich ummelden und ihn als gekauft melden.
Jedoch war der Van noch nicht versichert, also ging es zur AA (Automobile Association), um eine passende Versicherung zu finden. Nach einer Beratung entschied ich mich für die Comprehensive-Versicherung, statt einer Third Party Versicherung, die mich im Fall eines Unfalls besser absichert. Das ist besonders wichtig, da ich auf der linken Straßenseite fahre.
Doch wie soll ich all diese Ausgaben bewältigen? Ohne Bargeld für eine 10-monatige Versicherung im Voraus, oder die dazu abgeschlossene Mitgliedschaft stand ich vor der nächsten Herausforderung. Also eröffnete ich ein Konto bei einer neuseeländischen Bank. Der Prozess war zeitaufwendig, von Vollmachten bis hin zu Identifikationsdokumenten wurde alles geprüft. Doch bald kann ich damit meine Ausgaben bequem abwickeln.
Für den Moment bezahlte ich meinen Handyvertrag bar im Store, während ich für die Versicherung noch zwei Wochen Zeit habe. Zudem nutze ich mein neues Bankkonto, um Euro in neuseeländische Dollar umzuwandeln und meine Ausgaben zu decken. Damit kann ich in Supermärkten einkaufen, Hostels bezahlen und in Restaurants oder Cafés genießen.
Essen gehe ich aber nur jede 10. Mahlzeit im Durchschnitt. Die meisten Tage verbringe ich damit, meine eigenen Speisen zuzubereiten. Von Nudeln und Suppen bis hin zu Brot mit Avocado – die kostet hier gerade mal 0,59 € pro Stück. Gelegentlich gönne ich mir aber auch Streetfood, wie eine neuseeländische Variante der deutschen Bratwurst oder klassische Fish & Chips.
Meine Erkundungen in Christchurch führten mich zu den bereits erwähnten Sehenswürdigkeiten wie dem botanischen Garten, der Innenstadt und einem beeindruckenden Kristallshop, in dem ich mir auch ein Armband kaufte. Zudem hatte ich das Glück, die Umgebung der Stadt mit Hilfe einer Freundin von Fabi zu erkunden. Die umliegenden Berge und der Hafen von Lyttelton boten eine atemberaubende Kulisse, die ich auf einem Roadtrip genießen konnte.
In meiner Neugier auf die Geschichte Neuseelands und seiner Verbindung zur Royal Air Force, lief ich eine halbe Stunde von meiner Unterkunft zum Royal Air Force Museum, welches sich mit einer 2$, umgerechneten 1,10€ Führung, total lohnte. Dieses Museum bietet einen Einblick in die historische Verbindung zwischen Neuseeland und der Royal Air Force. Während des Zweiten Weltkriegs spielte Neuseeland eine bedeutende Rolle als Basis für deren Einheiten, die in der Pazifikregion operierten, und es gab eine starke Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Piloten und Luftkampfstrategien. Besonders faszinierend war der Einblick in die Restaurierung von Flugzeugen, bei der ältere Herren Flugzeuge teilweise schon Jahrzehnte aus Fotos rekonstruierten oder fehlende Teile durch handgefertigte Nachbauten ersetzten. Dies erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, lebenslang aktiv zu bleiben und wäre sogar im Alter was für mich (;
Einen weiteren Tag widmete ich dem Besuch des Arts Centre, das in einem beeindruckenden viktorianischen Gotikgebäude untergebracht ist, welches wir oben im Video im Hintergrund des Brunnenvideos schon gesehen haben. Dieses Zentrum fördert Kunst und Kultur durch Bildungsprogramme, Workshops und Veranstaltungen. Interessanterweise erlitten sowohl das Arts Centre als auch die Kathedrale von Christchurch erhebliche Schäden während der Erdbeben von 2010 und 2011. Während das Arts Centre bereits restauriert wurde, befindet sich die Kathedrale noch im Aufbau. Ihr Wiederaufbau symbolisiert die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Stadt.

Ein Highlight war mein Besuch auf einer kleinen Farm, wo ich Schafe und Rinder erlebte. Diese Art der Landwirtschaft ist in Neuseeland nicht ungewöhnlich, da viele Menschen aus Hobbygründen eine kleine Farm betreiben. Genauso wie mein Airbnb Vermieter. Er nahm mich einfach mal mit und wir halfen einem Schaf bei der Geburt, da das Lamm stecken blieb und so trieben wir es in einen separaten Platz, wo ich es dann festhielt und Bruce, der Vermieter, dem Schaf half. Der Besuch endete als einzigartige Erfahrung.

Zurück am Hostel angekommen, packte ich alles in meinen Van und der Weg führte mich schließlich zu meinem ersten Hostel, wo ich auf Florian und Max traf, zwei Deutsche in meinem Alter. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und verbrachten direkt den Samstagabend gemeinsam in einem Club. Diese spontane Freundschaft bereichert meine Reise enorm.
Voll ausgeschlafen (und entgiftet) ging es am nächsten Tag mit Flo auf den ersten größeren Roadtrip Richtung Akaroa. Wir fuhren schön die Küste entlang.