24. Und wieder ein Abschied

Gegen zehn sind wir nach Nelson aufgebrochen, endlich war besseres Wetter, es sollte ein warmer Tag werden. Auf dem Weg dorthin haben wir bei den Pupu Springs (Heiliger Ort der Maori) gehalten. Die Quellen sind für die Klarheit und Menge des Wassers bekannt. Es wird geschätzt, dass 14.000 Liter Wasser pro Sekunde produziert werden, etwa genug, um 40 Badewannen zu füllen. Die Quellen wurden als w-hi tapu beim Heritage Council of Heritage New Zealand registriert. Sie sind die größten Süßwasserquellen Neuseelands, die größten Kaltwasserquellen auf der Südhalbkugel und enthalten einige der klarsten Wasser, die jemals gemessen wurden.

Überall standen Schilder, dass das Baden verboten ist und man das Wasser nicht einmal berühren darf! Es war das klarste Wasser, das wir jemals gesehen haben. Direkt bei der Quelle war es extrem blau und sah total unreal aus.

Das Wasser wurde richtig raus gedrückt, sowas haben wir noch nie gesehen. Die Quelle hat sich dann direkt in den Fuß verwandelt.

Flo wollte -trotz des Verbots- das Wasser anfassen, um herauszufinden, wie kalt es ist. Genau in dem Moment, in dem er die Hand hinein hielt, kam ein Polizist um die Ecke. Der hat uns erst mal ermahnt und sich dann neben uns gestellt und angefangen, ein Maori-Lied zu singen. Wir waren verunsichert und haben uns gefragt, warum er das wohl macht. Kurz danach kam ein älterer Herr auf uns zu (ein Neuseeländer) und hat uns erklärt, dass diese Quelle heilig ist und sehr viel in der Maori Kultur bedeutet. Das Lied, dass der Polizist gesungen hatte, war gar kein Lied, sondern ein Gebet. Danach hat sich Flo echt schlecht gefühlt, weil er das Wasser angefasst hatte.

In Nelson hatten Flo und Rob ein Hostelzimmer gebucht, es gab aber nur noch zwei Plätze, so dass ich im Van gepennt habe, allerdings direkt auf dem Parkplatz neben dem Hostel. Deshalb konnte ich abends dann noch mit den Jungs im Hostel abhängen.

Wir haben gemeinsam Essen gemacht und ein Bierchen getrunken und sind dann schlafen gegangen. Am nächsten Tag hatte Rob seinen ersten Arbeitstag als sous chef und musste früh raus.

Also hieß es am nächsten Morgen (28. September) um 7:00 Uhr aufstehen, um ein letztes Mal gemeinsam mit Rob zu frühstücken und sich dann von ihm (unser geliebtes Hausschwein, Weet-bix-maker, Fotomoodell, Fitnesscouch, Abspülmaschine, Schokisüchtiger, Zeltschläfer) zu verabschieden.

Schön war es!

Wir haben ausgecheckt und sind zur Christ Church Cathedral of Nelson gefahren.

Danach haben wir uns ein Museum angeschaut und an einem schönen Cafe ein Käffchen getrunken.

Im Park von Nelson drehten wir noch eine Runde, und sind dann Richtung Waipapa Bay gefahren. Unterwegs haben wir noch eine Wanderung zu einem verrosteten Schiffswrack (Wairau Awatare Ward) gemacht. Nur noch das Stahlgerippe ist von der 1901 gebauten „Janie Seddon“ übrig, die in den 1950er Jahren bei Motueka ihre letzte Ruhestätte gefunden hat.

Nachdem wir das Schiff gesehen hatten, sind wir zurück und es fing wieder an zu regnen, die Wolken waren echt krass: Asperitas Wolken. Diese zeichnen sich durch kräuselnde, wellenartige Strukturen aus, die sich an der Unterseite der Wolke bilden. Diese Strukturen entstehen in der Regel in einem chaotischen Muster und wirken von unten betrachtet fast wie die Oberfläche eines rauen Meeres. Daher rührt auch ihr lateinischer Name, wobei „aspero“ rau oder uneben bedeutet.

Danach ging es wieder zu einem Campingplatz direkt am Strand und zum Abendbrot gab es… na ratet mal: chilli con carne.