25. Der Kampf der Sonne am Nuggetpoint und 180 Millionen Jahre alte Baumreste

Frühstück gibt`s heute erst später! Um 5:30 Uhr und in absoluter Dunkelheit hieß es raus aus den Federn, ab in die Betty und auf zur Pinguinjagd. An einigen Strandabschnitten sollen die Tiere früh das Gebüsch verlassen und Richtung Meer watscheln. Wer schon mal in völliger Dunkelheit einen Strand betreten hat, wird mich verstehen: gruselig! Mit Stirnlampen ging es durch die Dünen, über Steine, durch Sandlöcher … keine Pinguine weit und breit.

Na, dann eben nicht. Später habe ich gelesen, dass die hier heimischen Gelbaugenpinguine einmal jährlich mausern. Die Mauser findet im Februar/März statt und dauert etwa drei bis vier Wochen. Sie verlieren dann ihr gesamtes Federkleid und gehen deshalb während dieser Zeit nicht ins Wasser. Vielleicht waren ja doch welche ganz in unserer Nähe?

Das eigentliche Ziel an diesem Morgen hieß jedoch: Nugget Point. Die Fotos, die Philip dort vom Sonnenaufgang gemacht hatten, waren spektakulär (siehe Beitrag von Philip Nr. 12 – Am südlichsten Punkt). Heute verdeckten zwar dunkle Wolken den Himmel, aber vielleicht ….

Lighthouse am Nugget Point

Den 5-minütigen Spaziergang zum Leuchtturm liefen wir noch im Dunkeln, dann versuchte die Sonne, sich durch die Wolkenschicht zu kämpfen. Sie ging zwar nicht als Siegerin hervor, trotz allem bot sich ein schöner Anblick.

Zurück am Camp Site gab’s Frühstück und dabei waren wir nicht allein, es gab Besuch der Farmhühner, leider ließen die keine „Geschenke“ zurück.

Nachdem alles wieder in der Betty verstaut war, verließen wir pünktlich um 10 Uhr (unter den mahnenden Blicken des Campground-Betreibers) den Platz und fuhren ohne festes Ziel die Southern Scenic Route Richtung Süden. Am Wegesrand entdeckten wir in Papatowai „The Lost Gypsy Gallery“, die sich selbst als „fantastisches Kabinett der Obskuritäten“ bezeichnet. Alles ist in Bewegung: Ein Künstlerehepaar bastelt aus schlichtweg allem, was man sich vorstellen kann, sich selbst bewegende kleine Windmühlen, Drehorgeln, Flugzeuge, Tiere, kleine Schmuckstücke mit Knöpfen und Drähten und Federn und und und …

The Lost Gypsy Gallery

Und einen leckeren Kaffeewagen mit frischen Keksen und Kuchen gab’s auch noch. Da stört nicht mal mehr das Wetter.

Am Papatowai Picnic Point startete ein schöner Spaziergang am Strand entlang, zurück ging es durch einen Steineiben-Wald, ein verwunschener Urwaldweg mit einer schieren Unmenge singender Vögel.

 

Nach einer weiteren knappen Stunde Fahrt erreichten wir die Curio Bay mit seinem Petriefied Forest. Wikipedia: „Bei Niedrigwasser liegt ein Plateau frei, auf dem sich die Überreste eines versteinerten Waldes befinden. Die Überbleibsel stammen aus dem Jura und sind damit etwa 180 Millionen Jahre alt. Damals war Neuseeland noch Teil des Großkontinents Gondwana und die Region der Catlins bewaldet. Bei mehreren Schichtfluten vulkanischen Materials wurde der Wald mehrfach zerstört, wodurch sich schichtweise Ablagerungen bildeten. Durch die Erosion an der späteren Küstenlinie wurden Sandstein und andere Gesteine abgetragen, sodass die inzwischen versteinerten Überreste der Pflanzenwelt freigelegt wurden.“

Petriefied

Leider hatte sich Jens irgendwie den Magen verdorben, sodass wir erneut umplanen mussten. Während Jens die meiste Zeit der Weiterfahrt verschlief, steuerten wir zurück Richtung Queenstown. Nach 2 Stunden machten wir nur einen kurzen Stopp in Gore, um im The Thomas Green Public House eine Kleinigkeit zu essen, für Jens gab’s Tee und trockenes Brot.

The Thomas Green Public House

Und dann fanden wir einen freien Stellplatz auf dem Lumsden Camping Ground, um dort eine ordentliche Toilette und die Küche nutzen zu können.

Lumsden Camping Ground