Was soll`s? Wenn jetzt eben in Neuseeland noch Winter ist, machen wir das Beste draus! Scheinbar habe ich mich an die Kälte inzwischen auch ganz gut gewöhnt, denn auch in den folgenden Tagen zog es mich wieder ins Freie und in die Berge.

Geplant war ein Ausflug zum „Lake Coleridge“ (Maori: Whakamatua) bei Windwhistle, ein See glazialen Ursprungs im Selwyn District in der Region Canterbury. Er hat eine Fläche von 47 km² und eine Tiefe von bis zu 200 m. Da sich auf der Strecke dorthin ein Trail, der „Washpen Faals Walk“ anbot, nahmen wird diesen zuerst in Angriff. Gemeinsam mit Max, Robin und Flo ging`s also ins Landesinnere. Wir waren spät dran und die 3-stündige Anfahrt raubte uns noch mehr Zeit.
Washpen Falls wird oft als „Paradies, in dem einst Moa umherstreiften“ beschrieben, er entstand vor 80 Millionen Jahren durch einen gewaltigen Vulkanausbruch, der den tiefen Canyon und die Schluchten am Washpen Creek schuf. Um das Land zu bewirtschaften, wurde der Canyon-Wald Anfang des letzten Jahrhunderts abgebrannt. Doch nun, nach vielen Jahren des Schutzes und der Artenvielfalt, regenerieren sich überall einheimische Bäume. Darunter befinden sich viele unglaubliche Southern Rata (Metrosideros umbellata).
Zuerst marschierten wir also zum Wasserfall, die Wege dorthin waren feucht und matschig. Durch die Bäume kann die Sonne den Boden nicht erreichen und das Wasser nicht verdunsten. Aber wir waren extrem motiviert und hatten sogar leckeres Essen vorgekocht: Gnocchi mit Hackfleisch und Grünkohl. Das mampften wir rein und fühlten uns super gestärkt und fit für den Walk.
Es ging zunächst an einer Höhle vorbei, straff den Berg hinauf.


Oben angekommen konnte man in der Ferne die Schneegrenze sehen.

Also erst mal eine Pause einlegen.

Ein Wasserfall war bis dahin aber noch nicht aufgetaucht; also hieß es, fleißig weiter laufen.

Am Wasserfall angekommen nahmen wir einen tiefen Atemzug, denn die Luft in der Schlucht, in die der Wasserfall rauscht, riecht besonders gut nach frischem Moos und klarem Wasser.


Entlang der Schlucht gelangten wir an einen kleinen See, an dem ein Boot lag, das förmlich nach uns rief: also stießen wir in See.
Kurz vor Fünf waren wir dann zurück am Van und entschlossen uns, das eigentliche Ziel noch in Angriff zu nehmen. Die Fahrt ging über Stock und Stein, über Feldwege, vorbei an Hügeln und Bergen, dem Sonnenuntergang entgegen.
Die Fahrt war wunderschön und wir hofften auf einen bildreifen Sonnenuntergang am Lake Coleridge. Den haben wir dann aber leider knapp verpasst, weil die Berge rund herum viel zu hoch waren. Aber die Wolken genossen die letzten Sonnenstrahlen und auch wir genossen das sich uns bietende Farbspiel.
Am See angekommen liefen wir ans Ufer und ließen unsere Blicke in die Ferne schweifen.


Der Wind war sehr rau und der See schlug Wellen wie ein Meer. Nur Robin traute sich bis zu den Knien hinein.
Den Abend nach solch einem gelungenen Ausflug ließen wir in einer Rooftop bar ausklingen, die sich auf dem Dach eines Hauses befindet. Ein aus London zugezogener Typ spendierte uns 4 Flaschen Champagner, die wir ein Glas nach dem anderen „exen“ mussten. Warum? Who knows (keine Ahnung)! Aber 90 $ Champagner bekommt man schließlich nicht jeden Tag spendiert.

Zum Schluss versackten wir dann im „fat Eddis“, einer live bar.
Geschlafen haben wir in dieser Nacht jedenfalls alle ganz tief und fest!