Der von Philip gewählte Stellplatz erwies sich dann doch als nicht so ideal: in der Nacht zog ein Gewitter auf und schüttelte das Zelt von Philip bis an dessen Belastungsgrenze. Zum Glück hatten wir nachts immer unser Reisegepäck mit im Zelt verstaut, denn sonst wäre es mit Sicherheit abgehoben!

Es regnete die ganze Nacht hindurch, am Morgen war draußen alles grau … und innen alles nass.
Frühstück im Freien war undenkbar. Philip nutzte eine der kurzen Regenpausen und huschte zu uns in die warme Betty. Platz ist auf kleinstem Raum: gefrühstückt wurde im Auto.
Der Regen wollte einfach nicht aufhören, da lohnte es sich auch nicht, irgendwohin zu fahren. Also blieben wir einfach zu dritt im Bauch der gemütlichen Betty; Jens und ich lauschten den Rhythmen, die Philip mit seinem DJ-Board erzeugte.

Als der Regen dann endlich nachließ, versuchten wir (so gut wie möglich), das Zelt von Dreck und Nässe zu befreien, verstauten es einfach in einem großen Karton und starteten zum ins Katiki Historic Reserve zum Sea Lions Viewpoint. Die Seelöwen ließen sich durch unsere Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen und so konnten wir sie ungestört beobachten.



Weiter in Richtung Moeraki Boulders hatte die Sonne dann wohl doch noch Mitleid mit uns und schickte uns ein paar Sonnenstrahlen an den Strand. Was für ein Anblick: mysteriöse, kugelförmige Felsen liegen über den ganzen Strand verteilt. Jeder Fels wiegt mehrere Tonnen und ist bis zu zwei Meter hoch. Die Steine sind vor etwa 65 Millionen Jahren entstandene Calcit-Konkretionen. Māori-Legenden hingegen besagen, dass die Steine vom großen Reisekanu Araiteuru an Land gespülte Flaschenkürbisse sind, als dieses vor hunderten Jahren vor Neuseeland Schiffbruch erlitt.




Und so schöne Muscheln und Schnecken gab es zu sammeln, wir bummelten am Strand entlang und genossen einfach nur die gemeinsame Zeit.

Vom Highway 1 gab es einen Umweg über die Historic Coast Road, wir hatten Zeit, warum also nicht? Eine gute Entscheidung: über dem Meer gab es immer wieder Regenbögen in den tollsten Farben zu bewundern.


Vom Puketeraki Lookout (Coast Road) aus hatte man einen schönen Blick zurück Richtung Karitane.

Und auch heute wollten wir wieder ohne Kosten nächtigen und fanden den Warrington Domain Freedom Camping, direkt hinter den Dünen und jede Menge freie Plätze. Da konnten wir es wagen, den Platz nochmal zu verlassen und brachen auf, um im nächsten Städtchen etwas Essbares zu finden, schon an der nächsten großen Kreuzung fiel unser Blick auf eine Brauerei und es sollte sich als gute Entscheidung herausstellen, dort einen Stopp einzulegen. Die Jungs entschieden sich nach diversen (kostenlosen) Proben für ein leckeres Bierchen und im Imbisswagen im dazugehörigen Biergarten gab es handgemachte Burger, phänomenal!

Wenn schon mal gutes WLAN verfügbar ist, schnell noch ein paar notwendige Arbeiten am PC (meine Mädels zu Hause wurden mit Diktaten versorgt) und dann bauten wir in der Dämmerung das (inzwischen wieder einigermaßen trockene) Zelt auf und fielen alle in seligen Schlaf.